Die Welt der Influencer hat sich in den vergangenen Jahren ebenso wie deren Einnahmequellen schnell entwickelt. Neben der Produktwerbung gibt es gesponserte Beiträge und bezahlte Partnerschaften. Viele Influencer stehen deshalb im Fokus der Steuerbehörden.
Influencer und Content Creator, die gewerblich auf den relevanten Social-Media-Plattformen tätig sind, erfüllen oft nicht oder nur unzureichend ihre steuerlichen Erklärungs- und Dokumentationspflichten in Deutschland. Viele kennen die relevanten steuerlichen Vorschriften noch nicht oder haben keinen Steuerberater.
Dementsprechend existiert seit 2022 im Bundesland Hamburg eine spezielle Arbeitsgruppe, die seit 2024 eine umfassende Branchenprüfung vornimmt. In diesem Bundesland sollen derzeit rund 150 aktive steuerliche Ermittlungsverfahren laufen. In Nordrhein-Westfalen leitete das aus etwa 1.200 Mitarbeitern bestehende Influencer-Team des Landesamtes zur Bekämpfung der Finanzkriminalität (LBF NRW) seit Beginn diesen Jahres Hunderte von steuerlichen Ermittlungsverfahren gegen Influencer ein. Hierbei werden tausende von gespeicherten Social-Media-Datensätzen analysiert. Die Szene ist momentan angesichts entsprechender Medienberichte sehr beunruhigt.
Diese Entwicklung bringt Fragen mit sich: Welche steuerlichen Verpflichtungen gelten für Influencer und warum müssen sie sich intensiv mit dem Thema Steuern beschäftigen?
Unabhängig von Plattform oder Art der Einnahmen sind Influencer dazu verpflichtet, alle ihre Einnahmen, einschließlich Sachzuwendungen, zu versteuern. Je nach Einnahmenhöhe können für Influencer Einkommenssteuer, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer anfallen.